Zurück ins Mittelalter
In der ersten Februarwoche war es so weit und es ging los auf die lang ersehnte Klassenfahrt der R6a auf die Burg Breuberg.
Wenig mittelalterlich reisten wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an und machten uns von der Bushaltestelle aus zu Fuß auf den letzten Wegesabschnitt zu unserem Ziel.
Bereits am Nachmittag durften wir dann voll in die mittelalterliche Welt auf der Burg abtauchen und die Burg erkunden. Unser netter Führer erklärte uns dabei die historischen Hintergründe zur Entstehung der Burg und zeigte uns, woran man auch heute noch den früheren Aufbau des Burgeingangs erkennen kann. Erklärte uns, wofür man eigentlich überhaupt einen Burggraben brauchte und führte uns dann, wie auch jeden früheren Gast, in den Empfangsraum, der herrlich verziert und prunkvoll war. So fühlten wir uns schon fast selbst wie herrschaftliche Ritter. Überlegten uns, welche der aufgestellten Rüstungen, wohl unsere sein könnte und schwangen auch ein altes Schwert einmal zur Probe. In den ehemaligen Stallungen nahmen wir die Parkplätze unserer Rösser in Augenschein und besuchten den Brunnen und das Gefängnis. Besonders eindrucksvoll war dabei das riesige Laufrad, in dem die Gefangenen damals ihre Runden wie ein Hamster drehten, um die schweren Wassereimer aus dem Brunnen nach oben zu befördern. Zu guter Letzt wurden wir auf den Berghain, den höchsten Turm der Burg, hinaufgeführt und bewundert dort aus luftiger Höhe unsere Umgebung.
Unser erworbenes Wissen konnten wir auch am nächsten Tag noch gut gebrauchen, als wir in gegenseitigen Wettstreit traten und als Gruppe in einer Burgralley unsere Fachkenntnisse und Erkundungstaktiken unter Beweis stellten. Nicht alle Schüler waren jedoch den eisernen Kämpfen gewachsen und so musste uns bereits am ersten Morgen ein Wettstreiter verlassen.
Am Nachmittag begaben wir uns in die umliegenden Wälder und suchten nach geeigneten Stöcken für das am Abend geplante Stockbrot am Lagerfeuer. Wir ließen den Abend noch entspannt am Lagerfeuer ausklingen.
Der Mittwochmorgen begann mit einer unschönen Nachricht, da auch Frau Giegerich den erbarmungslosen Bedingungen der Burg nicht gewachsen schien und krank nach Hause fahren musst. Zum Glück konnte das Programm auch so weiterlaufen und der Theaterworkshop wurde wie geplant durchgeführt. Abends gab es dann die freudige Nachricht, dass Frau Giegerich wieder zurückkehren konnte und zur Begrüßung wurden die neu erworbenen Künste im Ritterkampf schauspielerisch dargestellt.
Am vorletzten Tag unserer Reise verließen uns leider erneut zwei tapfere Ritter. Alle anderen verfeinerten weiter ihre Kampftechniken und schauspielerischen Fähigkeiten, indem sie ein eigenes Stück kreierten und probten. Zur Belohnung unserer harten Arbeit wurden wir am Abend von einem echten Ritter empfangen und in den Weinkeller geleitet. Dort fanden wir bereits ein festliches Mahl vor. Alle dargereichten Speisen waren typisch für die Zeit des Mittelalters, so gab es gekochtes Weizenkorn und Wurzelgemüse, Hähnchenschenkel und statt Bier Apfelsaft aus Steinkrügen. Nach anfänglicher Scheu gegenüber dem ungewohnten Essen, stellten wir schnell fest, dass es unheimlich lecker war und ließen so gut wie nichts übrig. Nach einer letzten Runde Kartenspiel und Werwolf ging dann auch dieser letzte Abend schnell zu Ende.
Als unser Gespäckshuttle am nächsten Morgen in Form von Herr Flörchinger kam, waren wir dann aber dennoch froh, dass es nun wieder nach Hause ging.