Durch das natürliche Streben der Menschen nach Glück und die Tatsache, dass Glück erlernbar ist, wagen sich die Pädagoginnen Eva Nowak-Witte und Nicole Daum-Hornung daran, sich dem Bedürfnis nach Glück auch in der Schule thematisch anzunehmen. Seit September stehen auf dem Stundenplan der 5. Klasse der Realschule und der 6. Klasse der Wirtschaftsschule das Unterrichtsfach „Glück“.
Das Curriculum basiert auf dem Wissen und den Erkenntnissen sowohl aus der Resilienzforschung (Fähigkeit zur Anpassung), als auch aus der Glücks- und Gehirnforschung und beinhaltet gleichzeitig Übungen aus Positiven Psychologie.
Die Schüler:innen sollen lernen, Verantwortung für ihr persönliches Glücksempfinden zu übernehmen. Denn mit glücklichen und auch nicht so glücklichen Ereignissen des Lebens sinnvoll und produktiv umzugehen ist eine Fähigkeit, die wir lernen können. Die Schüler:innen haben z. B. schon gelernt, was der Unterschied zwischen „Glück haben“ und „glücklich sein“ bedeutet und sich Gedanken darübergemacht, was für einen (jeden) ganz persönlich Glück ist und was sie besonders glücklich macht. Dabei haben sie festgestellt, dass Glück individuell empfunden werden kann. Weitere Bausteine wie „Gefühle wahrnehmen“ oder „Glück erkennen, trainieren und vermehren“ folgen. Die Vorfreude ist groß.



Auch die Zusammenarbeit mit den Eltern hat einen genauso wichtigen Stellenwert. Sie sieht vor, dass Eltern zu jedem neuen Themenbaustein eine Eltern-Post bekommen, in der kurz beschrieben wird, was die Schüler:innen in den kommenden Wochen erleben und lernen werden. So können Eltern ihre Kinder in diesem Lernprozess gut begleiten und werden rechtzeitig auf Fragen und neue Denkansätze vorbereitet.
Es gibt im Unterrichtsfach „Glück“ bewusst keine Noten. Ausschließlich die Mitarbeit und das im Laufe des Schuljahres erstellte „Glücksjournal“ mit Arbeitsblättern sind von Bedeutung. Die Schüler:innen sollen stressfrei und mit Spaß und Freude den 45-minütigen wöchentlichen Unterricht erleben. Eine „Glücksstraße“, ein Begrüßungsreim, Achtsamkeitsübungen und Geschichten zum Vorlesen und Nachdenken, aber auch Spiele sollen den Unterricht neben der Arbeitsphase bereichern. Schon jetzt erleben wir unsere Schüler:innen als neugierige und engagierte Personen und sind selbst erstaunt, wie tief die Gedanken zum Glücklichsein sind. Das freut uns sehr, denn schließlich ist das Streben nach Glück für die Schüler:innen die Grundlage all ihrer Gedanken, Gefühle und Handlungen und darum ein elementarer Bereich bei der Bildung ihrer Lebenskompetenz.
Wir danken unserer Schulleitung Herrn Falko Krauß für die Unterstützung und Ermöglichung der Einrichtung des Schulfaches „Glück“ und sind froh, einen Beitrag zur emotionalen und sozialen Persönlichkeitsentwicklung unserer Schüler:innen zu leisten. Danke an dieser Stelle auch an die Eltern, die bei der Einführung des Faches „Glück“ im abendlichen Elternworkshop engagiert mitgemacht haben. Wir freuen uns auf eine weitere gute Zusammenarbeit!
Eva Nowak-Witte