Erfolgreiche Aufführungen am Ende eines schwierigen Theaterjahres
Erst am letzten Schultag vor den bayerischen Herbstferien endete an den Privaten Schulen Krauß das Theaterjahr des Schuljahres 2021/22.
Entgegen allen Hoffnungen zu Beginn des letzten Schuljahres konnte das Wahlfach Theater nicht im gewohnten Rahmen stattfinden. Bereits Ende Oktober 2021 waren klassenübergreifende Proben in geschlossenen Räumen nicht möglich, so dass die begonnene Grundlagenarbeit unterbrochen werden musste. Und dies bis Mitte März diesen Jahres.
Und schon kurz nach Wiederbeginn stellte sich die Frage, ob es sich die Theatergruppe zutrauen würde am Ende des Schuljahres im Rahmen der Aschaffenburger Theatertage ein Stück auf die Bühne zu bringen. Bei der Vorbesprechung der Spielleiter:innen Ende April war schnell klar, dass Corona seine Spuren hinterlassen hatte. Nur vier Schulen gaben eine Rückmeldung, zumindest über einen möglichen Auftritt nachzudenken. Ohne die gewohnte intensive Grundlagenarbeit und ohne Stückkonzept, geschweige denn Rollenideen, einer möglichen Aufführung zuzustimmen, erschien so einem Himmelfahrtskommando gleich.
Dennoch entschied sich die Theatergruppe die Herausforderung anzunehmen. Schnell war auch die Entscheidung getroffen, sich nicht auf ein bestimmtes Stück festzulegen, sondern mit möglichst großer Freiheit ein eigenes zu entwickeln. Angesichts unruhiger Zeiten nach zwei Jahren Pandemie und einem brutalen Krieg mitten in Europa, stellten sich die jungen Schauspieler:innen wie viele andere Menschen weltweit auch die Frage nach dem Sinn des Lebens.
Und so sollte genau diese Fragestellung der Ausgangspunkt für ein von den Schauspieler:innen zu entwickelndes Theaterstück werden. Mit dem Titel DER SINN DES LEBENS war ein Anfang gemacht. Die Schauspieler:innen arbeiteten mit unterschiedlichsten Lied- und Gedichttexten, genauso wie mit diversen Textfragmenten und Mini-Dramen. Schlussendlich fand sich jede Schauspieler:in ihre eigene Rolle, die dann in sich entwickelnden Szenen mit den anderen verwoben wurde. So entstand auch der doppeldeutige Untertitel „Ein Versuch“. Zum einen verweist er darauf, dass auf die Frage nach dem Sinn des Lebens sich wohl niemals allgemeingültige Antworten finden lassen werden, zum anderen unterstreicht er die Konzeption dieser Theaterproduktion, die den Versuch unternommen hat in einem sehr schwierigen Umfeld ein ästhetisch, wie inhaltlich schlüssiges Stück auf die Bühne zu bringen.
Haindlings Karussell wurde letztlich das bindende musikalische Element werden, um das die Schauspieler:innen ihre Szenen anlegten, aber auch Gedanken und Ideen von Simone de Beauvoir, Albert Einstein, John Lennon und vielen anderen einbauten.
Am 26. Juli war es dann soweit, „Der Sinn des Lebens – ein Versuch“ hatte Premiere im Aschaffenburger Stadttheater. Rund 120 Zuschauer:innen ließen sich auf der Studio Bühne dieses nachdenkliche, wie auch unterhaltsame Stück nicht entgehen. So entstand dann auch die Idee das aktuelle Schuljahr mit einer Wiederaufnehme des Stückes zu beginnen und den „Sinn des Lebens“ noch in vier weiteren Schulaufführungen in der Aula der Privaten Schulen Krauß noch einmal auf die Bühne zu bringen.

Nicht vergessen werden sollte Jan Lingelbach, der bis zur Premiere die Technik federführend leitete, aber auf Grund des Eintritts ins Berufsleben nicht mehr in den Herbstaufführungen zur Verfügung stand. Ebenso gilt unser Dank Herrn Christopher Krauß, der für Jan Lingelbach Licht und Ton in die Aula brachte und natürlich Herrn Erik Flörchinger, bei dem wie schon bei allen vorherigen Theaterproduktion, Technik, Bühnenbild und Feedback in besten Händen waren.
Claus Kolb, Theaterlehrer